Wir erklären uns hiermit solidarisch mit der Fridays for Future Jugendbewegung und rufen Schulen und Eltern auf, die Grenzüberschreitung der Jugendlichen als notwendigen zivilen Ungehorsam mindestens zu tolerieren und auf Sanktionen zu verzichten.
Heranwachsende sollten dabei unterstützt werden, das richtige Maß zu finden zwischen schulischen Pflichten für die persönliche, und politischem Engagement für die gesellschaftliche Entwicklung.
In etwa elf Jahren läuft die Zeit aus, die uns noch bleibt um die richtigen Weichen zu stellen zur Milderung der Folgen einer Klimakatastrophe die schon längst begonnen hat. Wer heute über Schulpflicht diskutiert, hat die Botschaft nicht verstanden. Es ist Feuer am Dach:
Unsere gesellschaftliche Ordnung ist in Gefahr und wir appelieren an die Schulen, den Jugendlichen Wege zu eröffnen, von Ihrem Recht auf zivilen Ungehorsam Gebrauch zu machen:
Mit der aktuellen Planung für das neue Bahnhofsareal führt der Gautinger Gemeinderat die wertvollen Workshopergebnisse aus 2014 teilweise ad absurdum und missachtet das Leitbild der Gemeinde. Durch 8 signifikante Veränderungen rückt das Gremium (wieder einmal) das Auto ins Zentrum der Planung. Verlierer sind: Fußgänger, die laut Verkehrserhebung hier eine besonders wichtige Rolle spielen, Radfahrer und ÖPNV-Nutzer, die Aufenthaltsqualität und damit auch der Einzelhandel.
Deshalb distanziert sich die VCD Ortsgruppe Gauting vom aktuellen Verkehrskonzept . Damit die einmalige Chance am Bahnhofsarealnicht verspielt wird, rufen wir zum Widerstand auf. (siehe unten)
Dabei hatte der Workshop 2014 so vielversprechende Ergebnisse gebracht:
Ein fußgängerfreundlicher und barrierefreier Bahnhofsplatz als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich (Tempo 20)
Eine zeitgemäße Fahrradabstellanlage und Fahrrad-Schutzstreifen an den Zufahrten auf der Bahnhofstraße beiderseits des Bahnhofsplatzes
Ein Busbahnhof mit kurzen Wegen für ÖPNV-Nutzer südlich des Gautinger Bahnhofsgebäudes
Eine zweigeschossige Parkpalette als Abstellanlage für Autos im Anschluss an den Busbahnhof
Die Fakten zum Hintergrund: Am 19. September und 6. Oktober 2014 arbeitete die VCD Ortsgruppe Gauting an einem Verkehrskonzept für das Bahnhofsareal in Gauting mit, moderiert durch das Planungsbüro Obermeier. Ziel war unter anderem die Erschließung des zum Verkauf und zur Neubebauung anstehenden Grundschulareals.
Das Ergebnis war eine ausgewogene Lösung, die bewusst den Umweltverbund begünstigen sollte, indem das P&R-Gelände südlich des neuen Busbahnofs angesiedelt wurde. So würden sich für ÖPNV-Nutzer, Radfahrer und Fußgänger im Vergleich insgesamt kürzere Wege ergeben.
Dem Workshop ging eine Bestandsaufnahme des Planungsbüros voraus mit interessanten Ergebnissen zur Verteilung der Verkehrsteilnehmer. Sie zeigte, dass Fußgänger eine wichtige Rolle im Einzugsgebiet des Bahnhofs einnehmen. Siehe die Abschlusspräsentation des Büros Obermeier: 62_obermeier_zwischenerge11_2014 .pdf
Schlüssig war das Konzept aber stets nur in dieser ausgewogenen Form, die die Belange ALLER Verkehrsarten berücksichtigt und sich auf Kosten und Nutzen bezieht. Siehe auch unsere Pressemeldung vom 4. März 2016 unter 20160304-PM-VerkehrskonzeptBahnhofsarealGauting.pdf
Der Kniefall vor dem Auto Im weiteren Verlauf veränderte der Gemeinderat das Konzept sukzessive zu Gunsten des motorisierten Individualverkehrs und – leider – zu Lasten des Umweltverbundes. So würde Gauting vor allem Fußgänger, Radfahrer und Menschen, die sich im Bahnhofsbereich aufhalten wollen, benachteiligen. Deshalb distanzierte sich die VCD Ortsgruppe Gauting am 1. April 2019 (als die Mehrfachbeauftragung der Plangutachten Bahnhofsareal vorgestellt wurde) offiziell vom aktuellen Planungsstand.
Die folgende Tabelle zeigt die Veränderungen und ihre negativen Auswirkungen:
Oje, was kann ich tun? Einiges: Melden Sie sich im Rahmen des anstehenden Plangutachtens zu Wort und fordern Sie einen Bahnhofsplatz als Raum der Begegnung und des Miteinander, d.h konkret:
Mehr Fläche für Fußgänger und Aufenthaltsmöglichkeiten
Platz für Veranstaltungen vor und rund um das Bahhnhofsgebäude
Faires Miteinander von Fuß-, Rad- und Kfz-Verkehr
Platzsparende Stellplatzlösung (Längsparken ohne Wendeschleife)
Bis 10. Mai führt das Landratsamt Starnberg eine online Umfrage zum Nahverkehrsangebot im Landkreis Starnberg durch.
Der Online-Fragebogen besteht vier Themenblöcken mit Fragen zum Verkehrsangebot (Bus, S-Bahn), zu Bushaltestellen und Multimodalität, zu Tickets und Vertrieb sowie zu Information und Werbung.
Die Umfrage ist anonym und auf der Internetseite des Landkreises Starnberg zu finden unter folgender Adresse: