OB-Wahl Fürstenfeldbruck 2023: Radverkehr

Radschnellweg

Unterstützen Sie den Bau eines Radschnellwegs nach München und wenn ja, wie würden Sie dessen Umsetzung forcieren?

Joe Kellerer: Ein Radschnellweg nach München ist wichtig und wünschenswert. Nur bei einer guten Radweganbindung wechseln Pendler weg vom Auto. Ich bin allerdings der Meinung, dass es schon eine gute Radverbindung gibt. Nämlich den Radweg an der B2 entlang. Im Rahmen meines Triathlon Trainings bin ich den Weg schon oft gefahren und habe ihn als schnell und relativ sicher empfunden. Um, wie in meinem Fall, von Lindach nach München zu gelangen, besteht aber die Hauptproblematik darin, einen fahrradfreundlichen Weg durch Bruck zu finden. Vom Trimmdichpfad aus kommt man – bis auf die Passage durch Puchheim – sehr sicher bis hin zur Kreuzung B2/A99. Dieser Radweg hat das Potential zum Radschnellweg. Wenn man die Anbindung für Fahrradfahrer bis zum Trimdichpfad verbessert, einen Radweg durch Puchheim erstellt und die Stadt München das Radwegenetz von der Kreuzung A99 aus weiter in die Stadt verbindet, halte ich es nicht für nötig einen weiteren Radschnellweg zu bauen.

Philipp Heimerl: Die Anbindung an ein Radschnellnetz nach München ist ein wichtiger Schritt, um eine weitere Möglichkeit, insbesondere für Pendlerinnen und Pendler, für die Fahr nach München zu schaffen. Hier gilt es mit den benachbarten Kommunen und dem Landkreis ein geeignetes Gesprächsformat zu finden, so dass man für alle Beteiligten eine geeignete Lösung findet und diese dann Schritt für Schritt umsetzen kann.

Alexa Zierl: Ja, ich unterstütze den Bau eines Radschnellwegs, der ja in Fürstenfeldbruck beginnen soll. Den aktuell geplanten Startpunkt am Tulpenfeld werde ich als OB „freihalten“ von Begehrlichkeiten des Kfz-Verkehrs (inDiskussion befindliches Neubaugebiet am Krebsenbach). Desweiteren werde ich als OB selbstverständlich auch an den Gesprächsrunden zum Radschnellweg teilnehmen und darauf dringen, dass Verbände wie der VDC und ADFC auf Augenhöhe eingebunden werden.

Andreas Lohde: Der Radschnellweg beginnt in Fürstenfeldbruck und tangiert unsere Flur nur peripher. Da die Straßenbaulast aber in der Hand der einzelnen Gemeinden liegt, kann man nur gemeinsam mit den Nachbarn den RSV umsetzen. Eine stückweise Umsetzung erscheint mir hier am realistischsten. Als OB würde ich mit meinen Kollegen aus Eichenau, Puchheim und Emmering dazu Gespräche führen, um die Umsetzung zu forcieren.

Christian Götz: Ja, natürlich werde ich mich weiterhin für einen Radschnellweg aussprechen. Als OB der größten Stadt an der geplanten Trasse dieser Verbindung würde ich eine führende Rolle einnehmen und aktiv in die Verhandlungen mit den Nachbarkommunen einsteigen.

Markus Droth: Diesen unterstütze ich uneingeschränkt. Ich schätze die Beispiele aus anderen Ländern, wie Frankreich und die Niederlande. Forcieren würde ich diesen durch den Versuch der Einrichtung eines interkommunalen Arbeitskreises und das Fördern von Mehrheiten im Kreistag für einen solchen Radschnellweg (wenn es diesen AK nicht schon gibt, was sich meiner Kenntnis entzieht.)

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Radentscheid Bayern

Unterstützen Sie den Radentscheid Bayern zur Einführung eines Radgesetzes in Bayern?

Joe Kellerer: Der Radentscheid hat sehr gute Ansätze. Ich unterstütze ihn voll und ganz. Durch Elektroantriebe an Fahrrädern und Lastenrädern ergeben sich für die Zukunft neue Perspektiven. Wir müssen jetzt, um dieses Potential auszuschöpfen, in Vorleistung gehen und die nötige Infrastruktur schaffen.

Philipp Heimerl: Ja, dies muss jedoch auch dazu führen, dass von Seiten der Staatsregierung entsprechende Fördermittel zum Ausbau der Radinfrastruktur bereitgestellt werden

Alexa Zierl: Ja, selbstverständlich, ich bin Teil des lokalen Aktionsteams. Aus meiner Sicht ist das vorgeschlagene Radgesetz auch nur ein erster Schritt, es ist wesentlich mehr nötig. Als OB möchte ich Fürstenfeldbruck auch deutliche aktiver in die AGFK einbringen.

Andreas Lohde: Ja, denn es wäre notwendig, dass die Straßenbaulast bei überörtlichen Radwegen bei übergeordneten Stellen läge.

Christian Götz: Ja, selbstverständlich. Die BBV hat aktiv Unterschriften gesammelt.

Markus Droth: Ja.

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Allgemeine Förderung des Radverkehrs

Welche Schritte werden Sie einleiten um den angestrebten Radverkehrsanteil von 25% bis 2025 in Fürstenfeldbruck zu erreichen?

Joe Kellerer: Bis 2025 ist es nicht mehr lang hin. Da müssten kurzfristige Lösungen erarbeitet werden. Alleine die Planung und Realisierung von Radwegen dauert länger. Ich finde aber, dass ein bestimmtes Angebot der Stadt ausgebaut werden sollte: der Lastenräder-Verleih. Wahrscheinlich kommen viele Bürger auf den Geschmack, wenn sie erst einmal ein solches Rad ausprobiert haben. Ich habe zumindest noch von keinem Besitzer eines Lastenrads gehört, dass er es wieder abgeben wollte.

Philipp Heimerl: Der Radverkehr muss überall wo es möglich ist eine eigene Infrastruktur erhalten, nicht nur Markierungen auf den Straßen sondern eigene Wege. Dazu müssen an geeigneten Stellen in der Stadt Radwege abseits der großen Straßen entstehen, so dass es einfacher ist, sich mit dem Fahrrad durch die Stadt zu bewegen. Insbesondere bei neuen Stadtentwicklungsvorhaben muss dies ein wichtiger Faktor werden. Ziel dieser einzelnen Ansätze ist die Steigerung der Attraktivität für die Nutzung des Fahrrads, so dass der Anteil zunimmt.

Alexa Zierl: 2025 ist bereits in zwei Jahren, leider hat der aktuelle OB samt Verwaltung die Erhöhung des Radverkehrsanteils nicht nachdrücklich genug verfolgt. Was werde ich als OB anders machen? Als erstes den Beschluss zur Steigerung des Radverkehrsanteils – mit dem ja auch die Finanzierung verbunden war – endlich ernst zu nehmen und die Politik daran ausrichten. Wenn man sich die Niederlande oder Kopenhagen anschaut (habe beides bereits bereist und mir die Radverkehrsinsfrastruktur angeschaut), sieht man, dass man den Radverkehrsanteil nur nennenswert erhöhen kann, wenn man die Gruppe derjeniger zum Radeln motiviert, die sich neben Autos und LKWs nicht sicher fühlen. Hier gilt es also anzusetzen.
Demnach werde ich auch die Ergebnisse des Fahrradklimatests ernst nehmen und an den schlecht bewerteten Punkten ansetzen und sie schrittweise verbessern. Hier nenne ich jetzt keine konkreten Punkte, da die Ergebnisse des letzten Fahrradklimatests noch nicht veröffentlicht wurden.
Ganz konkret dagegen wird mit mir als OB die Umsetzung unseres Beschlusses von 2019 zum Thema „Sichere Kreuzungen“ zur Chefinnen-Sache werden. Auch den radl- und fußverkehrsfreundlichen Umbau der Kreuzungen Schöngeisinger/Rothschwaiger/Fürstenfelder Straße und B2/Oskar-von-Miller-Straße werde ich forcieren, und natürlich auch die anderen, schon lange geplanten Radverkehrsprojekte, die unter dem aktuellen OB immer wieder von Jahr zu Jahr verschoben wurden, anschieben.

Andreas Lohde: Der Ausbau der Radlinfrastruktur ist weiter notwendig, um den Radverkehrsanteil zu steigern. Die Menschen müssen sich wohl und sicher fühlen, dann nutzen sie auch das Rad. Mit dem Antrag auf Förderung von Lasten- und Elektrorädern hat die CSU einen wichtige Anreiz zur gesteigerten Fahrradnutzung geschaffen, den man noch weiter ausbauen kann.

Christian Götz: Ausbau des Radwegenetzes, wo irgendwie möglich und sinnvoll. Radverleihsystem für Bürger*innen, finanzielle Förderung von Lastenrädern etc. aktualisieren. Radabstellplätze ausbauen, mehr Diebstahlschutz an den Bahnhöfen, Diensträder für alle städtischen Mitarbeiter*innen, regelmäßige OB-Radltouren für Bürger*innen anbieten.

Markus Droth: Konsequente Steigerung der Attraktivität des Radverkehrs:
Konsequente Umsetzung der geplanten Vorhaben, wie die Schaffung des Radweges in der Augsburger Strasse und den Umbau des Radweges an der Oskar-von-Miller-/ Fürstenfelder Strasse.
Schaffung eines Mobility-Hubs, unter Einbeziehung der mittelständischen Wirtschaft: hier soll der Umstieg von einem Verkehrsmittel auf das andere ermöglicht werden.
E-Lade-Stationen: Ausweitung des Angebotes von E-Lade-Stationen. Hier gibt es verschiedenste Möglichkeiten der Unterstützung, wie z.B. das Kommunizieren und Koordinieren der Errichtung von Ladestationen, die durch Werbeeinnahmen aus Stadt und Region finanziert werden und für den Betreiber / „Kümmerer“ vor Ort kostenfrei installiert werden.
Parallel hierzu: Auflage eines Programms für die Schaffung von E-Lade-Stationen durch die Stadtwerke FFB.

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