Film Matinee mit ‚Bikes vs. Cars‘ und Infostand zum Radentscheid am 11.09.2022 in Starnberg

Zum Auftakt der lokalen Aktionswochen im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche startet das lokale Aktionsbündnis zum Radentscheid Bayern im Landkreis Starnberg mit einer Film Matinee im Starnberger Kino Breitwand und einem Infostand am Starnberger Kirchplatz. Der Ablauf der Auftaktveranstaltung am Sonntag, 11. September 2022 ist folgendermaßen geplant:

Film Matinee im Kino Breitwand mit Bikes vs. Cars

  • Zeit
    • 11.09.2022, 11:00 Uhr
  • Ort
    • Kino Breitwand, Wittelsbacher Straße 10, Starnberg
  • Moderation
    • Christiane Lüst, Öko&Fair Gauting
  • Kosten
    • Das Aktionsbündnis lädt zu dieser Veranstaltung ein, die Karten sind für Besucher:innen gratis
    • Eine Reservierung ist nicht möglich, Kartenvergabe nach Prinzip ‚first come – first serve‘
  • Inhalt
    • Der Dokumentarfilm aus aus dem Jahr 2015 ist aktueller denn je und beschreibt die aus unserer fossilen Abhängigkeit resultierenden Konflikte in der Stadtplanung, und das Fahrrad als Werkzeug für Veränderung.

Infostand zum Radentscheid Bayern

  • Zeit
    • 11.09.2022, 12:00 – ca. 14:00 Uhr
  • Ort
    • Kirchplatz Starnberg, nordöstlicher Bereich entlang der Wittelsbacher Straße
  • Veranstalter:innen
    • Das lokale Aktionsbündnis zum Radentscheid Bayern im Landkreis Starnberg, bestehtend aus den Kreisverbänden von ADFC, Bund Naturschutz, VCD, Bündnis 90 / Die Grünen, SPD, ÖDP, Linke, der Verkehrswende Weßling und dem Öko & Fair Umweltzentrum in Gauting
  • Thema

Aktionswochen zum Radentscheid beginnen

Photo: Laura Ganswindt

Lokales Aktionsbündnis startet die Aktionswochen im Landkreis Starnberg mit einer Film Matinee und Infostand

Im Zuge der europäischen Mobilitätswoche finden im September in fast allen Gemeinden im Landkreis Starnberg Aktionen zum Radentscheid Bayern statt. Den Auftakt bildet am Sonntag, 11.09.2022 um 11:00 Uhr eine Film Matinee im Starnberger Breitwand Kino mit der Dokumentation ‚Bikes vs. Cars‘, begleitet von einem Infostand von 12:00-14:00 Uhr am Starnberger Kirchplatz.

Anlässlich des autofreien Sonntags im Landkreis Starnberg lädt das lokale Aktionsbündnis zum Radentscheid Bayern am Sonntag, dem 11.09.2022 um 11:00 Uhr herzlich zu einer Film Matinee mit der Dokumentation ‚Bikes vs. Cars‘ ein. Der Film aus 2015 ist aktueller denn je und beschreibt die aus unserer fossilen Abhängigkeit resultierenden Konflikte in der Stadtplanung und das Fahrrad als Werkzeug für Veränderung.

Moderiert wird die Matinee von Christiane Lüst vom Gautinger Öko & Fair Umweltzentrum und begleitet wird die Veranstaltung von einem Infostand an dem ab 12:00 Uhr am Starnberger Kirchplatz die Möglichkeit besteht für den Radentscheid Bayern zu unterschreiben.

Das kommunale Aktionsbündnis zum Radentscheid Bayern

besteht aus den Kreisverbänden des ADFC, Bund Naturschutz, VCD, Bündnis 90 / Die Grünen, SPD, ÖDP und Linke, sowie der Mobilitätswende Weßling und dem Öko & Fair Umweltzentrum in Gauting. Der Radentscheid Bayern setzt sich ein für ein Radverkehrsgesetz mit folgenden Kernzielen:

  • Der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr soll bis 2030 bayernweit 25 Prozent betragen
  • Der Sanierungsstau bei der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur wird behoben
  • Das Ziel der „Vision Zero“ (= keine Verkehrstoten mehr) wird ernsthaft verfolgt
  • Der umweltfreundliche Verkehr wird vorrangig ausgebaut
  • Kreuzungsfreien Überland-Radwege (sog. Radschnellverbindungen) müssen endlich Realität werden
  • Flächenversiegelung für den Verkehr wird sorgfältig abgewogen.

Das Koordinationsteam im Landkreis Starnberg verfügt zwischenzeitlich über lokale Ansprechpartner:innen in allen Landkreisgemeinden und freut sich auf weitere bunte Aktionen im Anschluss an diese landkreisweite Auftaktveranstaltung. Weitere Informationen unter

Eröffnung der Unterschriftensammlung zur Zulassung des Radentscheid Bayern im Landkreis Starnberg

Bei einem gemeinsamen Auftakttreffen am Sonntag, den 17. Juli 2022 in Starnberg haben Vertreter:innen des lokalen Aktionsbündnisses, bestehend aus ADFC, VCD, BN, Grüne, SPD, Volt, ÖDP, Linke und Mobilitätswende Weßling, gemeinsam die Unterschriftensammlung für den Radentscheid Bayern im Landkreis Starnberg eröffnet. Mit dem bayernweiten Radentscheid will das Bündnis im Freistaat endlich einen Rahmen schaffen für echte Radverkehrsförderung.

Radentscheid Auftakt auf der Starnberger Aktionsfläche zum Projekt ‚See and the City‘, Foto: Gerhard Hippmann

Mit dem Auftakt am 17. Juli 2022 startet nun auch im Landkreis Starnberg offiziell die Unterschriften­sammlung für die Zulassung des Radentscheids Bayern. Der Radentscheid Bayern setzt sich für ein bayerisches Radverkehrsgesetz mit folgenden Kernzielen ein:

  • Der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr soll bis 2030 bayernweit 25 Prozent betragen.
  • Der Sanierungsstau bei der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur wird behoben und bei allen Baumaßnahmen und Sanierungen wird eine bedarfsgerechte, sichere und möglichst kreuzungsfreie Radverkehrsführung geplant, die auch die Bedürfnisse jenseits des „normalen“ Zweirads berücksichtigt, wie z.B. von Familien mit Lastenrädern oder Kinderanhängern oder von Menschen mit Spezialrädern für körperliche Einschränkungen.
  • Das Ziel der „Vision Zero“ (= keine Verkehrstoten mehr) wird ernsthaft verfolgt. Oberste Priorität müssen hierfür die Schwächeren im Verkehr haben – z. B. durch Tempo­beschränkungen und klar vom KFZ-Verkehr getrennte Fuß- und Radwegführung.
  • Der umweltfreundliche Verkehr wird vorrangig ausgebaut und lässt sich gut kombinieren – auch auf dem Land (Verbesserung der Abstellanlagen, Radinfrastruktur und Radmitnahme).
  • Die seit vielen Jahren versprochenen kreuzungsfreien Überland-Radwege (sog. Radschnellverbindungen) müssen endlich Realität werden – nicht nur auf dem Papier.
  • Flächenversiegelung für den Verkehr wird sorgfältig abgewogen.

Im weiteren Verlauf werden Sammelstellen in den Gemeinden eingerichtet und im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche von 16. bis 22. September finden begleitende Aktionen statt, damit wir viele Unterschriften aus dem Landkreis Starnberg beisteuern können!

Statements der beteiligten Parteien und Verbände:

Kerstin Täubner-Benicke, Kreissprecherin der Grünen: „Mit einer Unterschrift für den Radentscheid setzt man ein wichtiges Zeichen. Denn: Gerade im Landkreis Starnberg mit seinen vielen touristischen Ausflugszielen ist eine sichere, gut ausgebaute und ganzjährig gepflegte Infrastruktur längst überfällig, um den Umstieg aufs Rad als praktische, gesunde und umweltfreundliche Alternative zum Auto noch attraktiver zu machen. Selbstverständlich sollen insbesondere auch die Alltagsrouten attraktiver werden, damit der Weg zum Einkauf, zum Arbeitsplatz oder der Besuch bei Freunden zur Genusstour wird. Dafür braucht es endlich gute Konzepte, interkommunale Zusammenarbeit, eine enge Einbindung des ÖPNV, Mut – und natürlich auch Geld!“

Sissi Fuchsberger, SPD: „Der zunehmende Radverkehr muss neben dem ÖPNV und dem motorisierten Individualverkehr mehr Verkehrsraum bekommen. Das dient dem Klima und der Sicherheit der Radfahrer. Einige Kommunen haben sich mit eigenen Fahrradkonzepten auf den Weg gemacht, die Radinfrastruktur zu verbessern. Doch unterschiedliche Kostenträger und Zuständigkeiten im Straßennetz bremsen die Bemühungen immer wieder aus. Das kostet viel Kraft und Durchhaltevermögen. Deshalb brauchen wir jetzt den Anschub durch den Radentscheid, damit die Staatsregierung endlich die Gesetzesgrundlagen schafft, um der wachsenden Bedeutung des Radverkehrs gerecht zu werden. Der SPD-Kreisverband Starnberg steht hinter dem Radentscheid Bayern und wird ihn aktiv begleiten und unterstützen.”

Harald Kirsten und Martin Ballmann, ÖDP: „Um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen und die Ausbeutung unseres Planeten zu reduzieren, ist es dringend erforderlich Energie-, Flächen- und jeglichen Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Dabei spielt der Radverkehr eine sehr wichtige Rolle. Leider fehlt es vielerorts an durchgehenden Radwegen oder man hat die Wahl zwischen ungepflegten Feldwegen oder gefährlichen Landstraßen. Innerorts spiegeln gefährliche Kreuzungssituationen die jahrzehntelange Vernachlässigung von Sicherheit und Attraktivität wider. Um diese umweltfreundliche Art der Mobilität zu fördern, ist es notwendig die Staatsregierung dazu zu verpflichten den Radverkehrsanteil durch entsprechende Maßnahmen deutlich zu steigern. Der Radentscheid Bayern wird daher auch vom ÖDP-Kreisverband Starnberg vollumfänglich unterstützt.“

Anton Maier, ADFC Kreisverband Starnberg: „Unsere Verkehrsgesetze tun alles für schnelles Autofahren. Kurven begradigen, Abstellplätze bauen, kreuzungsfreie Trassen, alles Dinge, die hier im Radverkehr undenkbar sind. Radverbindung heißt im Landkreis die Anbringung von Wegweisern an fürs Radfahren mehr oder weniger geeigneten Wegen mit Lücken und Gefahrstellen wie zwischen Krailling, Gauting, Starnberg und Possenhofen. Das Radgesetz ist ein erster Schritt, um dem Radverkehr eine gleichberechtigte Planungsgrundlage und damit mehr Sicherheit und Komfort geben zu können. So können wir den Umstieg aufs Rad erleichtern. Mehr Radfahrten bedeutet weniger Abgas, Lärm und Unfallgefahr sowie mehr Aufenthaltsqualität im Ort. Dafür setzt sich der ADFC ein.“

Heinrich Moser, VCD Kreisverband FFB-STA: „Auch wenn punktuell durchaus Verbesserungen zu verzeichnen sind, verbleiben dennoch zu viele Lücken im Radwegnetz. Sie schränken die Menschen im Landkreis ein. Schließlich würden alle Verkehrsteilnehmer:innen von einer guten Radinfrastruktur profitieren, denn ein Fahrrad benötigt nur einen Bruchteil der Fläche eines Kfz. Deshalb unterstützen wir den Radentscheid Bayern, damit Verkehrsflächen in Zukunft fairer verteilt werden und die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer zum Maßstab unserer Verkehrsplanung im Sinne der Vision Zero wird.“

Gerhard Hippmann, Mobilitätswende Weßling: „Globale Klimakrise und Ressourcenknappheit, allerorts rasant wachsende Blechwüsten – so kann es nicht weiter gehen! Die bayerische Staatsregierung zeigt durchaus guten Willen, aber die Abhängigkeit vom Auto verhindert bislang eine effektive Förderung des Radverkehrs. Der Radentscheid Bayern kann einen großen, dringend notwendigen Fortschritt in Sachen Verkehrswende auslösen. Daher engagiert sich die Mobilitätswende Weßling gerne im Aktionsbündnis Radentscheid im Landkreis STA.“

Ein Radentscheid für Bayern

Der VCD Kreisverband FFB-STA e.V. wird sich am Radentscheid für Bayern, auch in Verbindung mit dem Aktionsbündnis Radwegbau im Landkreis Starnberg aktiv beteiligen und ruft dazu auf, den Radentscheid zu unterstützen.


RADENTSCHEID Koordination im Landkreis Starnberg

Allen Informationen zur Koordination im Landkreis Starnberg finden Sie unter:


Hier die Pressemeldung zur Bekanntmachung des RADENTSCHEID am 3. Juni 2022:

Ein Radentscheid für Bayern

Zum Weltfahrradtag am 3. Juni 2022 kündigt ein Bündnis aus Verbänden und Parteien einen bayernweiten Radentscheid an. Durch das Volksbegehren soll im Freistaat endlich der fehlende Rahmen für eine echte Radverkehrsförderung geschaffen werden. Start der Unterschriftensammlung ist der 16. Juni 2022.

München, 02. Juni 2022 – Umfragen und die über 240.000 Unterschriften, die die Radentscheidbewegung für eine bessere und sichere Radinfrastruktur in 11 bayerischen Städten gesammelt haben, belegen es: Die Menschen in Bayern wollen mehr Radfahren und bessere Bedingungen hierfür. Die Umsetzung der Radentscheide geht vor Ort allerdings kaum voran, weil Geld und Personal fehlen und überholte Richtlinien und Straßenverkehrsgesetze rasche Verbesserungen der Radinfrastruktur verhindern. Zudem ist den Städten und Gemeinden weitestgehend allein überlassen, ob und wie sie den Radverkehr fördern und sie bekommen dabei zu wenig Unterstützung vom Freistaat. Das Ergebnis ist – sofern überhaupt vorhanden – ein Flickenteppich unterschiedlichster und meist nicht ausreichender Radwege. Die Kombination von Rad und ÖPNV wird Radfahrenden in Bayern alles andere als leicht gemacht. All dies will der Radentscheid Bayern mit einem Radgesetz ändern, das die Staatsregierung und Kommunen verpflichtet, umweltfreundliche Mobilität praktisch umzusetzen.

Keine Verbesserungen fürs Rad im Freistaat

Die Staatsregierung hat sich 2017 das Ziel gesetzt, den bayernweiten Radverkehrsanteil bis 2025 von 10 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Bis jetzt ist der Radverkehrsanteil aber nur um ca. einen Prozentpunkt auf 11 Prozent gestiegen. Das ist auch kein Wunder: Radwege, Abstellanlagen und Radmitnahmemöglichkeiten fehlen oder sind häufig so dürftig und unsicher, dass sie nicht zum Radfahren einladen.

Breites Bündnis für bayerischen Radentscheid

Getragen wird der Radentscheid Bayern vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Bayern, vom bayerischen Landesverband des VerkehrsClubDeutschland (VCD) und den 11 kommunalen bayerischen Radentscheiden. Im Bündnis wirken der BUND Naturschutz (BN) und fünf bayerische Landesverbände politischer Parteien mit.

Ziele für den Radverkehr

Der für ein Volksbegehren erforderliche Gesetzentwurf des Bündnisses verfolgt u.a. folgende Ziele für eine bessere und sichere Radinfrastruktur:

  • Der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr soll bis 2030 bayernweit 25 Prozent betragen.
  • Der Sanierungsstau bei der Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur wird behoben und bei allen Baumaßnahmen und Sanierungen wird eine bedarfsgerechte, sichere und möglichst kreuzungsfreie Radverkehrsführung geplant, die auch die Bedürfnisse jenseits des „normalen“ Zweirads berücksichtigt, wie z.B. von Familien mit Lastenrädern oder Kinderanhängern oder von Menschen mit Spezialrädern für körperliche Einschränkungen.
  • Das Ziel der „Vision Zero“ (= keine Verkehrstoten mehr) wird ernsthaft verfolgt. Oberste Priorität müssen hierfür die Schwächeren im Verkehr haben – z. B. durch Tempobeschränkungen und klar vom KFZ-Verkehr getrennte Fuß- und Radwegführung.
  • Der umweltfreundliche Verkehr wird vorrangig ausgebaut und lässt sich gut kombinieren – auch auf dem Land (Verbesserung der Abstellanlagen, Radinfrastruktur und Radmitnahme).
  • Die seit vielen Jahren versprochenen kreuzungsfreien Überland-Radwege (sog. Radschnellverbindungen) müssen endlich Realität werden – nicht nur auf dem Papier.
  • Flächenversiegelung für den Verkehr wird sorgfältig abgewogen.

Die Unterschriftensammlung beginnt am 16. Juni 2022 auf dem Münchner Tollwood-Festival und in vielen Städten und Gemeinden Bayerns. Wann, wie und wo unterschrieben werden kann ist unter https://radentscheid-bayern.de/mitmachen zu finden.

Bernadette Felsch, Beauftragte des Volksbegehrens Radentscheid Bayern, fasst zusammen: „An weit über der Hälfte der Staats- und Bundestraßen gibt es keinerlei Radwege. Hier hat man meist nur die Wahl zwischen holprigen Feldwegen oder gefährlichem Radeln auf der Landstraße, wo man mit sehr hohen Geschwindigkeiten und wenig Abstand von schweren KFZ überholt wird. Radmitnahme in Bus und Bahn ist oft nicht möglich, teuer und nicht garantiert. Bayern braucht deshalb ein Radgesetz, das Zuständigkeiten, Ressourcen und Standards regelt. Berlin und NRW haben bereits Radgesetze und kommen seither besser voran.“

Prof. Dr. Andreas Kagermeier, stellvertretender Beauftragter des Radentscheids Bayern, sagt: „Nachdem die Radgesetz-Entwürfe der SPD und der Grünen im Landtag abgelehnt worden sind, hat sich das starke und breite Bündnis für den Radentscheid Bayern rasch gefunden. Uns eint das Ziel, gemeinsam den Freistaat zu einer zukunftsgerichteten Mobilitätspolitik zu bringen!“

Paulus Guter, Vertreter der kommunalen Radentscheide, ergänzt: „Tausende Menschen engagieren sich in den kommunalen Radentscheiden, aber die mühsame Umsetzung vor Ort hat uns vor Augen geführt, dass wir ohne bayernweite Verbesserungen kaum vorankommen. Bitte unterschreibt deshalb alle für eine echte Verkehrswende, für einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz und für mehr Sicherheit, kurz für guten RadFairkehr in Bayern!“

Martin Geilhufe, BUND Naturschutz in Bayern: „In Bayern betragen die verkehrsbedingten CO2-Emissionen 34 Millionen Tonnen pro Jahr, das sind 42 Prozent der gesamten Emissionen in Bayern. Im Verkehrssektor gehen seit Jahren die CO2 Emissionen nicht zurück und trotzdem sollen rund 1500 Kilometer neue Straßen in Bayern gebaut werden. Dieser verkehrspolitische Irrsinn verschärft die Klimakrise. Damit muss Schluss sein. Die Mobilitätswende muss jetzt mit aller Kraft vorangetrieben werden. Der Rad- und Fußverkehr ist dabei ein unverzichtbarer und enorm wichtiger Baustein.“

Thomas von Sarnowski, Bündnis 90/Die Grünen: „Die Klimakrise drängt. Nach Jahren der rückschrittlichen Verkehrspolitik brauchen wir einen großen Schritt Richtung klimafreundlicher Mobilität. Jeder Mensch in Bayern, ob im Dorf oder in der Stadt, soll endlich sicher, einfach und bequem mit dem Fahrrad unterwegs sein können.“

Emilia Kirner, ÖDP: „Die ÖDP hat schon zahlreiche erfolgreiche Volksbegehren wie zum Beispiel „Rettet die Bienen“ oder „Nichtraucherschutz“ durchgeführt. Wir sind sehr zuversichtlich, dass durch das starke Bündnis des Radentscheids endlich Bewegung in die Verkehrswende kommt.“

Kathrin Flach Gomez, DIE LINKE: „Der Fokus auf das Automobil in der Verkehrspolitik ist weder inklusiv noch sozial gerecht, deshalb brauchen wir einen stärkeren Fokus auf Fuß, Rad und ÖPNV.“

Andreas Schuster, BayernSPD: „Sicherheit im Straßenverkehr ist eines der wichtigsten Bestandteile des von uns geforderten und dringend benötigten Radgesetzes für Bayern. Unser klares Ziel ist es daher, die „Vision Zero“, also die Zielvorgabe, dass kein Mensch im Straßenverkehr mehr getötet oder schwer verletzt wird, gesetzlich zu verankern.“

Philipp Schmieder, Volt: „Das Beispiel anderer europäischer Länder zeigt: Eine bessere Radinfrastruktur ist keine Utopie, sondern in den Niederlanden oder Dänemark bereits heute Realität. Es lohnt sich also, Politik auch über Grenzen hinweg zu denken.“

Über das Bündnis

Das Bündnis „Radentscheid Bayern“ wurde vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Bayern, vom bayerischen Landesverband des VerkehrsClubDeutschland (VCD) und den 11 kommunalen bayerischen Radentscheiden (Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Freising, München, Nürnberg, Neu-Ulm, Regensburg, Rosenheim, Würzburg) gegründet. Unterstützt wird der Radentscheid Bayern vom BUND Naturschutz (BN) und fünf bayerischen Landesverbänden politischer Parteien (Bündnis 90/Die Grünen, SPD, ÖDP, DIE LINKE, Volt) Ziel ist ein Radgesetz für Bayern, das die Staatsregierung und Kommunen verpflichtet, umweltfreundliche Mobilität praktisch umzusetzen.


Weitere Informationen siehe:

Gefahrenstelle am Forsthaus Mühltal

Achtung: Rad- und Fußverkehr muss auf Staatsstraße ausweichen

Im Bereich von Forsthaus Mühltal hat der/die Eigentümer/in die Nutzung des Privatweges vor den Gebäuden westlich der Staatsstraße St2063 untersagt. Dieses Verbot führt zu einer außerordentlich gefährlichen Situation für Radfahrende und zur Fuß gehende, darunter viele Familien mit Kindern. Denn diese sind gezwungen, ungeschützt auf die viel befahrene Staatsstraße auszuweichen.

Fotostrecke zur Situation aus südlicher Richtung kommend:



Aus südlicher Richtung kommend beginnt eine Geschwindigkeits-beschränkung auf Tempo 70 km/h mit Bezugnahme auf eine Gefahrenstelle durch Steinschlag.


Im weiteren Verlauf wird auf eine unspezifische Gefahrenstelle durch Radverkehr hingewiesen. Ein Hinweis, dass auch mit Fußverkehr zu rechnen ist existiert nicht.


Kurz vor dem Privatgrundstück wird der Radverkehr unter Beachtung der Vorfahrt auf die Straße geleitet. Der Fußverkehr bleibt sich selbst überlassen. Weitere Schutzvorrichtung für den Rad- und Fußverkehr auf der Staatsstraße existieren nicht.


Die Beschilderung am Privatgrundstück lässt keinen Zweifel offen, dass hier weder Fuß- noch Radverkehr geduldet wird.

Wir fordern zeitnahe Abhilfe

Die aktuelle Beschilderung zeigt, dass die Problematik in der unteren Straßenverkehrsbehörde bereits bekannt ist. Sie reicht aber für eine sichere Führung des Rad- und Fußverkehrs nicht aus. Deshalb fordern wir diesen Bereich mit aller Deutlichkeit als Gefahrenzone kenntlich zu machen, unter anderem durch:

  • Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 im Bereich der Gefahrenzone
  • Bodenmarkierungen (Piktogramme) zur Kennzeichnung der Bereiche, die vom Rad- und Fußverkehr mitbenutzt werden müssen
  • Furtmarkierungen im Bereich der zwingend notwendigen Querungen
  • Alternativ: Eine ‚Protected Bike & Pedestrian Lane‘, erforderlichenfalls mit Wechselbetrieb für den Kfz-Verkehr, vergleichbar mit Baustellenregelungen

Diese Maßnahmen priorisieren die Verkehrssicherheit im Sinne der Vision Zero, so wie in der Verwaltungsvorschrift zu §1 StVO mittlerweile vorgeschrieben. Sie dienen gleichzeitig aber auch dem Verständnis der Problemlage aus Perspektive des Kfz-Verkehrs.

Wir hoffen, dass im Hintergrund an einer Dienstbarkeit zur weiteren Nutzung des Privatweges gearbeitet wird. Auch in diesem Zusammenhang wäre es hilfreich, die Konsequenzen des aktuellen Betretungsverbotes für alle Verkehrsteilnehmer*innen, inklusive dem Kfz-Verkehr, erfahrbar zu machen.

Diese Gefahrenstelle stellt eine weitere, höchst gefährliche Lücke im Radwegnetz des Landkreises und einer wichtigen Freizeitroute dar. Deshalb sollte deren Entschärfung in unser aller Interesse liegen und hinsichtlich unseren Zielsetzungen zu Vision Zero, Klimaschutz und Radverkehrsanteil umgehend angegangen werden.

Rezertifizierung „fahrradfreundlicher Landkreis“ STA

In einer Umfrage des VCD Kreisverbands FFB-STA waren vier von fünf Teilnehmer:innen der Ansicht, dass der Landkreis Starnberg wenig oder gar nicht fahrradfreundlich sei. Eine Sammlung haarsträubender Erfahrungsberichte zeigt exemplarisch die Mängel auf. Auch beim bundesweiten ADFC-Fahrradklimatest 2020 lagen die Gemeinden im Landkreis mit Noten von 3,9 bis 4,4 auf den hinteren Rängen. Dennoch wurde der Landkreis am 5. August 2021 erneut als „fahrradfreundliche Kommune“ zertifiziert. Wie konnte das passieren?

Teilweise liegt es daran, dass viele Mängel nicht in der Zuständigkeit des Landratsamtes liegen. Tatsächlich muss ein großer Teil der notwendigen Verbesserungen für Radlerinnen und Radler von den Gemeinden bzw. der Stadt Starnberg beschlossen, umgesetzt und bezahlt werden. Allerdings liegt eine ähnliche Situation beim Linienbusverkehr vor, wo dasselbe Verkehrsmanagement seit Jahren die Kommunen geradezu leidenschaftlich und sehr erfolgreich zur Zusammenarbeit bewegt. Ein vergleichbares Engagement und dieselbe Womanpower für den Radverkehr könnte sehr viel mehr Fahrradfreundlichkeit bewirken. Denn die Kommunen brauchen dringend mehr Unterstützung, etwa durch Koordination interkommunaler Radwege-Projekte, Motivation zu oder Expertise bei lokalen Maßnahmen.

Doch auch wenn die Zuständigkeit beim Landkreis liegt, ist viel Luft nach Oben:

All diese gravierenden Mängel sind für die Bewertungskommission der AGFK bei einer eintägigen Bereisung natürlich nicht erkennbar, denn formal hat der Landkreis viel für den Radverkehr getan. Somit können weder häufig Radfahrende noch ADFC und VCD die neuerliche Zertifizierung als „fahrradfreundlicher Landkreis“ gutheißen. Daran ändern auch die bis Herbst versprochenen Nachbesserungen nichts. Denn damit holen Landkreis und Kreistag ja lediglich lange Versäumtes nach.

Wo ist Hoffnung?

  • Platzmangel & neuer Lebensstil:
    Nach wie vor steigende Kfz-Zulassungen bringen die Infrastruktur im Landkreis immer mehr an ihre Grenzen. So haben wir zunehmend nicht nur ein Umwelt-, sondern auch ein Platzproblem. Zugleich wünschen sich immer mehr Bürger. und Politiker.innen mehr Ruhe, gute Luft und attraktivere Angebote, um unabhängig vom Auto mobil zu sein. Dieser Wunsch und das Platzproblem wird die Mobilitätswende auch im diesbezüglich rückständigen Landkreis STA erreichen.
  • Breite Allianz pro Radverkehr:
    Als raum- und energieeffizientestes, individuelles Verkehrsmittel boomt das Fahrrad in grandiosem Maße. Neben ADFC und VCD fordern mittlerweile Naturschutz- und Klimaschutzverbände sowie Unternehmen eine konsequente Stärkung des Alltagsradverkehrs.
  • Eine neue Generation Politiker.innen
    Landrat Stefan Frey zum Beispiel scheint dem Thema Radverkehr eine höhere Bedeutung beizumessen als sein Vorgänger. Vielleicht gelingt es ihm und anderen neuen Mitgliedern des Kreistags, (endlich) entsprechende Prioritäten im Verkehrsmanagement für einen wirklich radfreundlichen Landkreis zu setzen.

Bitte unterstützen Sie uns, wenn auch Sie den Radverkehr im Landkreis STA voran bringen wollen!

Radldemo VERKEHRSRAUM FAIRTEILEN am 27. Juni 2021 um 14:00 Uhr

Trotz bestem Ausflugswetter und etwas verkürztem Programm wurde unsere Aktion mit insgesamt etwa 70 Teilnehmern eine runde Sache. Vielen herzlichen Dank nochmal an alle Beteiligten!

Die Presse hat bereits berichtet:

Hintergrund ist der Bau des B2 Tunnels in Starnberg. Für den Tunnel spricht, dass er die Chance bietet, die oberirdischen Flächen zu Gunsten der Menschen neu und fair zu verteilen.

Und hier einige Bilder zum Event:

Die Einladung zur Aktion

Am Sonntag, 27.06.2021 lädt das Aktionsbündnis Radwegbau im Landkreis Starnberg im Rahmen des diesjährigen Stadtradelns erneut zu einer Radldemo ein. Thema:

Verkehrsraum fairteilen

Sonntag, 27.06.2021
14:00 bis 16:00 Uhr
Kirchplatz in Starnberg

Aber mit dem Bau des Tunnels werden sich nicht zwangsläufig die verkehrspolitischen Prioritäten ändern. Deshalb hat das Aktionsbündnis Radwegbau die Stadt Starnberg als Veranstaltungsort ausgewählt, um auf die Notwendigkeit hinzuweisen, die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer in der weiteren Stadtplanung in den Mittelpunkt zu stellen. Denn sonst hätte das 200 Mio Euro teure Tunnelprojekt sein Ziel verfehlt.

Eine ausführlichere Formulierung entnehmen Sie bitte unserer Pressemeldung, siehe

Ablauf

  • 14:00 – 14:30 Uhr
    • Eröffnung und Begrüßung
    • Beitrag der STAgenda zu zeitgemäßen Konzepten in Starnberg
    • Demo-Auftakt mit Musik
  • 14:30 – 15:15 Uhr
    • Radldemo im Bereich Autobahnende und Münchner Straße (B2)
  • 15:15 – 16:00 Uhr
    • Diskussion mit Bundestags-Kandidat*innen
    • Ausklang mit Musik und Ende der Veranstaltung

Werbematerial

Wir freuen uns, wenn Sie die Aktion unterstützen und bieten hier die Materialien für Print und digitale Medien:

Aktionsbündnis Radwegbau im Landkreis Starnberg

Im Zuge des Stadtradelns 2020 hat sich unter Beteiligung von Bund Naturschutz Bayern, ADFC, VCD, Fridays for Future und Omas for Future das Aktionsbündnis Radwegbau im Landkreis Starnberg formiert. Zwischenzeitlich hat sich auch die Mobilitätswende Weßling angeschlossen.

Nach einer Poolnudelaktion in Gauting und Krailling und einer Radldemonstration von Gilching über Gauting nach Starnberg ist dies die dritte Radldemonstration im Landkreis Starnberg im Kontext der anstehenden Bundestagswahl

Foto: Gerhard Hippmann

Dringender Handlungsbedarf

Stellungnahme des VCD-Kreisverbands zur Querung der St 2069 bei Mamhofen

Radldemo Verkehrsraum fairteilen am 1. Juli 2017 in Mamhofen

Der Ausbau der ehemaligen Kreisstraße beim Forstgut Mamhofen zur Starnberger Westumfahrung (Staatsstraße St 2069) erfolgte ohne straßenbegleitenden Radweg. Durch den Ausbau wurde zudem eine sehr wichtige Fuß- und Radwegverbindung zwischen Starnberg-Hanfeld und Hochstadt-Weßling gekappt. Eine von der Stadt Starnberg geplante Unterführung für landwirtschaftliche Fahrzeuge, Fahrradfahrer*, Fußgänger* und Reiter*innen konnte wegen fehlender Verkaufsbereitschaft der Eigentümerin nicht realisiert werden. Durch zusätzliche massive Verbauung aller Waldwege rund um das Forstgut Mamhofen ist eine direkte Querung dieser stark befahrenen Staatsstraße auf einer Länge von fünf Kilometern insbesondere für Radfahrer und Reiter derzeit unmöglich. Alternative Streckenangebote im überörtlichen Rad- und Fußwegenetz sind zum einen unzureichend beschildert; Zum anderen erfordern sie erhebliche Umwege von mindestens zwei Kilometern. Deshalb werden diese Alternativen nur bedingt genutzt. Nicht wenige Radfahrer*innen entscheiden sich weiterhin für die „Diretissima“, eine versetzte Straßenquerung beim Forstgut Mamhofen. Hierbei sind circa 300 Meter auf der vielbefahrenen Staatsstraße zurückzulegen, bevor man in ein schlecht einsehbares Straßenstück links abbiegen kann. Bei einer zwar auf 70 km/h reduzierten, oft aber nicht berücksichtigten Geschwindigkeitsbegrenzung (Ausbaugeschwindigkeit 100 km/h) ist das Gefährdungspotential für Radfahrer*innen enorm. Gut möglich, dass es hier deshalb zu tödlichen Unfällen kommt.

Gerade in Bezug auf die erneute Bewerbung des Landkreises Starnberg für das Prädikat „fahrradfreundlicher Landkreis“ sehen wir hier dringenden Handlungsbedarf. Ziel muss die Wiederherstellung dieser Radroute beziehungsweise eine attraktive, sichere Straßenquerung beim Forstgut Mamhofen sein. Dabei sollte als letztes Mittel durchaus auch eine Enteignung geprüft werden. Immerhin handelt es sich bei dieser Querung um ein Thema öffentlichen Interesses. Vielleicht ist das aber gar nicht erforderlich. Denn die Eigentümerin bewirbt das Gutshaus seit kurzem als Feriendomizil mit Fahrradwegen und einem Wanderweg „direkt vor der Tür“. Eine sichere Querungsmöglichkeit der Staatsstraße wäre der Attraktivität des Objekts sicher zuträglich und damit auch im Interesse der Grundstückseigentümerin.

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